findet man bei: 1317-1319-1331
name >Mein Name ist Geschichtslehrer frage > Eigentlich ist er für ein Rätsel denkbar ungeeignet, schließlich ist über ihn kaum mehr als sein Name bekannt. Den kennt dafür jedes Schulkind, und zwar vor allem wegen eines Werkes, das der Wissenschaftler herausgegeben hat. In mehreren arabischen Abschriften hat das Werk inzwischen bereits Jahrtausende über dauert. Europäer scheinen weniger Interesse an der hervorragend strukturierten Arbeit gehabt zu haben, einzig eine unvollständige Kopie des römischen Philosophen und Staatsmanns Boethius aus dem sechsten Jahrhundert ist noch erhalten. Erst zu Beginn der Neuzeit wuchs das Interesse an den alten Büchern: Damals entstand ein regelrechter Kult, der bis in die Moderne anhielt. Noch Bertrand Russel schreibt in seiner Autobiographie, er habe als Schüler mit dem Werk die Anfänge der Mathematik gelernt. Wissenschaftshistoriker bezweifeln allerdings inzwischen, daß der alte Gelehrte das Werk selbst verfaßt hat. Schließlich sind viele mathematische Ideen, die darin beschrieben werden, zuvor bereits von anderen Mathematikern formuliert worden: Einige Teile des Werkes werden Hippokrates zugeschrieben, andere sind vermutlich pythagoreischen Ursprungs. Gemeinhin nimmt man daher an, daß der Gesuchte nur der "Herausgeber" des Werkes ist. Ein ziemlich guter Herausgeber allerdings: Er versuchte, die zu seiner zeit bekannte Mathematik - vor allem Geometrie und Zahlentheorie - strikt deduktiv auf zubauen. Fast alle Gebiete beginnen daher mit Definitionen, Axiomen und Postulaten. An schließend werden entweder Beweise oder Aufgaben mit Lösungen vorgestellt, wobei häufig die Methode des indirekten Beweises verwendet wird. Selbst das berühmte "quod erat demonstrandum" taucht bereits auf. Mit dieser strengen Strukturierung setzte der Wissenschaftler ohne Zweifel einen Meilenstein in der Mathematik. Besonders interessant für die Mathematik der Moderne war ein gewisses Postulat, das sich seiner Meinung nach nicht weiter beweisen ließ. Die vergebliche Suche eines Beweises hatte schließlich die Entwicklung völlig neuer Geometrien zur Folge, die wiederum den Schlüssel zur Allgemeinen Relativitätstheorie bildeten. Über sein Leben weiß man jedoch fast nichts, stattdessen blühen die Spekulationen. Nur zwei Tatsachen gelten als einiger maßen gesichert: Er soll in Athen geboren, aber überwiegend, etwa zwischen 320 und 260 v. Chr. in Alexandria gelebt haben. Neben seinem berühmten Werk hat der Mathematiker mindestens sechs weitere Werke verfaßt oder her ausgegeben, darunter Bücher mit Konstruktionsaufgaben in der Geometrie der Ebene, ein Werk über Optik und Musiktheorie. Wer war der gesuchte Mathematiker und wie heißt das Postulat, das schließlich zu neuen Geometrien führte?
Lösung: Euklid
_________________ EX-----()___)_______________))))))~~~~~~~~~~~~~~~
|